Miniboote

20220910 – 22°30’0.72″ N 20°35’2.76″ W – PS132

Den Teide auf Teneriffa passierten wir in der Nacht. Jetzt, nach Sonnenaufgang, ist er nur noch als Schemen am Horizont zu erkennen.

Was soll man sagen – auch von den Kanarischen Inseln bekamen wir nicht viel zu sehen. Wir passierten sie gestern Nacht. Als es endlich hell wurde, konnte man den Teide auf Teneriffa nur noch als Schemen am Horizont ausmachen. Der mit 3715 Metern „höchste Berg Spaniens“ war zwar kaum zu sehen, machte dennoch eindrucksvoll auf sich aufmerksam. Denn eine solch riesige Erhebung mitten im Meer hat starken Einfluß auf Wind und Wetter. Düseneffekte verstärkten den Wind bei unserer Passage auf gute 8 Bft!

„Schnelle Welle“, das Mini-Boot aus Deutschland, wird über Bord gehievt.

„Schnelle Welle“ beim Start.

Während der „Schwimmenden Sommerschule“ auf Polarstern steht zwar die Ausbildung junger OzeanografInnen im Mittelpunkt der Reise, doch man bemüht sich außerdem um noch jüngere MeeresforscherInnen. Im Projekt Educational Passages (https://educationalpassages.org/) bauen Schulkinder aus aller Welt kleine Boote zusammen und bestücken sie mit GPS und Sensoren für die Luft- und Wassertemperatur. Phantasievoll bemalt werden sie dann „richtigen“ Forschungsschiffen mitgegeben. Irgendwo, während einer Forschungsreise, werden sie ausgesetzt und treiben mit Wind und Wellen über die Meere. Die Position kann man live verfolgen, die erhobenen Daten auswerten. Wir haben drei dieser Boote mit an Bord. Das deutsche Mini-Boot, „Schnelle Welle“ getauft, wurde heute zu Wasser gelassen. Es wird wohl mit dem Nordostpassat an den Kapverden vorbei Richtung Südamerika treiben. Das spanische „El Cisne Alto“ (The Tall Swan) und das irische „Spiorad na Gaillimhe“ (Spirit of Galway) werden im Südatlantik ausgesetzt. Doch dazu müssen wir erst den Äquator überqueren…

CR

„Schnelle Welle“ meistert die ersten Wellen und verschwindet schnell in den Weiten des Atlantiks.