Nichts geht mehr!

20190302 – 65° 15.397’ S 57° 58.429’ W – PS118

Abdruck unseres Bugs an einer scheinbar unüberwindlichen Eisscholle.

Seit mehr als zwei Tagen rammen wir immer wieder auf die selbe Eisscholle ein. Sie will und will nicht brechen! Wir stecken so richtig fest. Und dabei sind die offenen Rinnen im meterdicken Packeis gar nicht mal so weit weg. Die Eisaufklärung mit dem Hubschrauber hat ergeben, dass ungefähr zwei Meilen entfernt eine ziemlich breite Rinne liegt. Zwei Meilen – was ist das schon? In unserer Lage leider genau so viel wie 2000 Meilen…

Die Robben lassen sich von uns nicht bei ihrem Schläfchen stören. Wir kommen sowieso kaum näher, also keine Gefahr!

Die riesige Eisfläche, in welcher wir gerade versuchen uns fort zu bewegen, verändert sich ständig mit den Gezeiten und Meeresströmungen. Das sieht man schön, wenn man unseren Track der letzten paar Tage verfolgt. Im Grunde genommen bewegen wir uns ja nur vor und zurück. Zwei, drei Schiffslängen Anlauf nehmen und mit Schwung auf die hartnäckige Scholle. Immer wieder. Trotzdem verändert sich unsere Position über Grund im Laufe der Tage mehr als nur ein paar Schiffslängen, denn wir driften in den Gezeiten mitsamt des ganzen Gebildes aus Eis und Schnee. Man kann sogar sagen, dass wir mehr Strecke durch die Drift geschafft haben, als durch unser eigenes Bemühen. Leider bringt uns das dem A68er Eisberg nicht näher. Aber wir versuchen es weiter.

CR

Ein neugieriger Pinguin kommt an der Polarstern vorbei.