Letzter Halt Paradise Flare

20170209 – S 54°56.511’ W 36° 14.964‘ – M134

Erneut fahren wir in die wunderbare Welt des Drygalski-Fjordes hinein. Bei unserem ersten Besuch machten uns die schweren Fallböen, welche die Gletscher hinunter rasten, zu schaffen. Dadurch konnten vor zwei Wochen nicht alle gewünschten Proben genommen werden. Das Wetter war einfach nicht geeignet für eine sichere Stationsarbeit, vor allem in der Nähe des Risting Glacier ganz am Ende des Fjordes. Heute sieht es schon besser aus. Hin und wieder frischt zwar der Wind auf, die Proben können wir aber trotzdem mit nach Hause nehmen. Auch wenn wir nun schon das zweite mal hier sind, hat der Fjord nichts von seiner Faszination verloren – staunend steht man an Deck und schaut auf die Gletscher rund um das Schiff!

Nachdem wir die Arbeiten in der Cumberlandbay beendet hatten, fuhren wir auf die Südwestseite Südgeorgiens. Die Wetterbedingungen sind hier eindeutig schwieriger. Deshalb sind wir ja auch zu Beginn der Forschungsreise recht schnell auf die Nordostseite gewechselt – dort hat man einen gewissen Schutz vor den Auswirkungen der Westwinddriftzone – im Südwesten hingegen gibt es für Wind und Dünung kein Halten. Dennoch konnten wir in den letzten Tagen noch einige Lücken im Forschungsprogramm schliessen, die Arbeiten im Drygalski-Fjord gehörten auch dazu. Die Nächte, in denen immer Kartierungsfahrten durchgeführt wurden, waren meist unruhig. Viel Wind, viel Seegang – ruhiger Schlaf war selten. Aber alle an Bord sind sich einig. Es hätte noch schlimmer kommen können und man ist insgesamt mit den Arbeitsbedingungen auf dieser Reise zufrieden.

Unser zweiter Besuch im Drygalski- Fjord wird wohl das letzte Highlight dieser Reise sein – zumindest aus fotografischer Sicht. Gegenüber des Pardise Beach unweit des Drygalski-Fjordes, wollten wir das letzte mal tauchen. Hier wurde ein Gasaustritt registriert, der Paradise Flare genannt wurde. Das Wetter machte uns leider einen Strich durch die Rechnung. Dünung und Windsee kommen aus unterschiedlichen Richtungen, bilden eine leichte Kreuzsee. Das Schiff in der exakten Position zu halten ist schwierig, fast unmöglich. Für einen sicheren Tauchgang ist das nicht akzeptabel. Also nehmen wir Abschied von der beeindruckenden Kulisse Südgeorgiens, werden in der Nacht noch ein wenig kartieren und machen uns dann auf den Heimweg. Etwa eine Woche werden wir brauchen um Punta Arenas zu erreichen. Während dieser Zeit haben wir dann das für viele Meteor-Forschungsfahrten übliche Panorama um uns herum: Wasser, soweit das Auge blicken kann.

CR

Blick vom Mast der Meteor auf South Georgia.