20170130 – S 53° 48.846’ W 37° 59.633’ – M134
Die Cumberland Bay verliessen wir am Donnerstag Abend bei einem Wetter, das man sich schöner nicht wünschen könnte. Im Abendlicht ging es vorbei an den unzähligen Gletschern und imposanten Berggipfeln, wie den besonders schönen Three Brothers, nach Nordwesten, in das Arbeitsgebiet um den Church Trough, benannt nach der nahe gelegenen Church Bay. Mit dem schönen Wetter war es leider bald vorbei. Der nächste Morgen begrüßte uns mit Nebel und leichtem Sprühregen. Und so ähnlich verliefen seither alle Tage. Nur ein klein wenig weiter östlich und das Wetter wäre wesentlich freundlicher gewesen. Aber der Trog ist nun mal wo er ist. Land konnten wir nur gestern Abend für einen kurzen Moment sehen – sonst nichts als Dunst und Nebel.
Hauptschwerpunkt der Arbeiten in den letzten Tagen waren die zwei langen Tauchgänge mit dem ROV. Schon bei den Vermessungsarbeiten am Freitag wurden Gasaustritte im Trog entdeckt. Diese galt es nun mit dem ROV zu finden und zu untersuchen. Wie man auch im offiziellen Wochenbericht nachlesen kann (hier: https://www.ldf.uni-hamburg.de/meteor/wochenberichte/wochenberichte-meteor/m132-m134/m134-wob2.pdf), konnte am Sonntag mittels eines Schwerelotes das Vorhandensein von Methangashydrat erstmals wissenschaftlich für diese Gegend nachgewiesen werden. Da hier Wassertemperaturen von kleiner 2°C herrschen verbindet sich das Methan unter dem hohen Druck in 380m Tiefe zu einer festen Struktur mit den Wassermolekülen und kommt als „Brennbares Eis“ im Bohrkern mit nach oben. Hier löst es sich dann ziemlich schnell wieder in seine Bestandteile auf und ist, wie der etwas unwissenschaftliche Beiname vermuten lässt, weiß und brennbar.
Heute werden wir die Arbeiten im Church Trough beenden und fahren über Nacht vorbei an der Cumberland Bay zum Royal Trough. Dort wird der nächste Schwerpunkt der Forschungen sein. Unser Ausflug nach Grytviken rückt auch in greifbare Nähe und die Vorbereitungen laufen schon. Bald geht es an Land – hoffentlich.
CR