Forschungsschollen

20220715 – 81°21’27.828″ N 6°38’15.612″ E – PS131

Einer Karawane gleich ziehen die Wissenschaftler zu den Messpunkten auf der Scholle.

Drei Tage, drei Schollen. In unterschiedlichem Abstand zur Eisgrenze und etwa 15 Seemeilen voneinander entfernt. Die Arbeiten auf den Forschungsschollen sind umfangreich. Überall wurden Löcher gebohrt, in welche man Messinstrumente versenkte. Das Wasser unter den Schollen wurde untersucht, Eisdickenkartierungen angefertigt, Messbojen installiert. Wir haben die Schollen regelrecht „erobert“.

Jede Menge Equipment muss vom Schiff auf das Eis gebracht werden.

Sogar Zelte werden aufgebaut!

Schmelztümpel stehen am Beginn der Auflösung von Meereisschollen. Eis und Schnee auf der Oberseite der Scholle beginnen zu schmelzen und sammeln sich in Tümpeln. Die Oberfläche der Scholle wandelt sich in einen Flickenteppich aus weißen und blaugrünen Flecken. Das Rückstrahlvermögen – die sogenannte Albedo – ändert sich dadurch und es wird immer mehr Energie aufgenommen, was den Schmelzprozess weiter beschleunigt. Befindet sich die Scholle nahe des Eisrandes macht sich außerdem die Dünung bemerkbar. Die Scholle beginnt auf der einlaufenden Dünung zu „atmen“. An der zweiten Scholle konnten wir das hautnah miterleben. Sie zerbrach während der Arbeiten in mehrere Teile.

Von Schmelztümpeln umgeben muss man aufpassen, keine nassen Füße zu bekommen.

Die zweite Scholle beginnt langsam auseinander zu brechen.

In etwa einer Woche werden wir die Schollen erneut besuchen und ein weiteres Mal genauestens untersuchen. Wir haben jede Menge Messgeräte zurückgelassen, die fortlaufend Daten über den Zustand der Schollen sammeln. GPS-Empfänger tracken kontinuierlich die Position unserer Forschungsobjekte. So werden wir sie wiederfinden – mal sehen, in welchem Zustand.

CR

Nach der Arbeit bleiben einige Messgeräte auf den Schollen. Wir werden sie später abholen.