Mawson Coast

20220210 – 66°44.’9388 S 63°20.’112 E – PS128

Kurz vor Mitternacht passieren wir die Eisbarriere zur Mawson Coast.

Aufgrund der zahlreichen Vorhaben entlang der Mawson Coast haben wir die Tiefwasserstationen etwas weiter draußen vorerst gestrichen und konzentrierten uns auf die nahe an der Küste gelegenen Stationen. Auf dem Weg dorthin mussten wir ein vor der Küste gelegenes, langgezogenes Eisfeld durchqueren. Östlich von Cape Darnley fließt der Lambert Gletscher in das Südpolarmeer und liefert kontinuierlich Nachschub für das Eisfeld. Hinter dem Eisfeld, in der Nähe der australischen Station Mawson, liegt das Nielsen Basin, welches gemeinsam mit dem australischen Forschungsschiff „Investigator“ umfangreich untersucht werden sollte. Leider musste die „Investigator“ aufgrund eines Corona-Falles im Hafen bleiben.

Seeleopard

Vorgestern, am späten Abend, durchquerten wir also allein die Eisbarriere an der schmalsten Stelle. Diese zehn Seemeilen waren wohl die beeindruckendsten Meilen dieser Expedition. Wir passierten unzählige Eisberge, erlebten einen beeindruckenden Sonnenuntergang und erreichten das Nielsen Basin im letzten Licht des Tages. Die Forschungsarbeiten führten uns wieder gen Westen und heute wurden Stationsarbeiten am Rande des Beckens innerhalb der Eisbarriere durchgeführt.

Adelie-Beobachtungsposten.

Pinguine bei der Jagd.

In den nächsten zwei Tagen sollen die Forschungsarbeiten jenseits der Barriere fortgesetzt und die durch den Sturm am letzten Wochenende ausgefallenen Tiefwasserstationen nachgeholt werden. Allerdings kündigt sich schon das nächste Tief an und wir haben keine Zeit mehr, auf gutes Wetter zu warten. Das Landteam in Molo soll nächsten Montag oder Dienstag abgeholt werden und bis dorthin brauchen wir wieder reichlich einen Tag entlang der Prince Olav Coast.

CR

Flacher Nebel über dem Eis.