Seaglider

20190331 – 64° 53.758’ S 57° 24.576’ W – PS118

Annäherung mit dem Schlauchboot – in der Dünung ist die Antenne des Gliders nur schwer zu lokalisieren.

Ich hatte das gar nicht mitbekommen, aber irgendwann auf unserem Weg in das Powell-Becken haben wir zwei Seaglider auf die Reise geschickt. Seaglider sind torpedoähnliche, etwa zwei Meter lange Träger für Sensoren. Sie können bis zu neun Monate lang Profile bis etwa 1000 m Wassertiefe abfahren. Dabei kehren sie regelmäßig an die Wasseroberfläche zurück und versenden dort über eine Satellitenverbindung die gewonnenen Daten und empfangen neue Wegpunkte für die weitere Fahrt. Das Auf- und Abtauchen wird über Druckluft realisiert. Richtungswechsel werden mittels Gewichtsverlagerung im Glider gesteuert. Einen Antrieb haben die Glider nicht, sie nutzen ausschließlich die vorhandenen Strömungen. Die Liste der möglichen Sensoren ist lang. Neben den Standard-Sensoren für Temperatur, Druck und Salinität findet man da auch ein Hydrophon, einen Sensor für Chlorophyll-Fluoreszenz-Messungen, einen Echo-Sounder und vieles mehr. So kann man sich sein eigenes „Paket“ zusammen stellen – je nach Forschungsschwerpunkt.

Glider am Haken.

Das Bergen des ersten Gliders verlief reibungslos. Zwar ist es ziemlich schwierig, die kleine Antenne am Bug zwischen den Wellenbergen zu erkennen, doch waren während der Suche zahlreiche zusätzliche Beobachter auf der Brücke, so dass es nur eine Frage der Zeit war, bis jemand den kleinen Stab erspäht hatte. Der Rest war dann Routine. Der zweite Glider schwirrt irgendwo in der Nähe von Elephant-Island rum. Den werden wir Ende der Woche bergen. Wann genau ist noch nicht klar, denn das soll die letzte Aktion dieser Reise werden bevor wir dann über die Drake Passage zurück nach Punta Arenas dampfen. Doch im Moment zieht ein Tief nach dem anderen an Kap Horn vorbei und den richtigen Zeitpunkt für den Aufbruch nach Norden müssen wir noch ermitteln….

CR

Bergung erfolgreich – der Glider ist gesichert.