Eis und Schnee

20170917 – 80° 12.000’ N 08° 00.000’ W – PS109

Ewig lange Sonnenaufgänge sind typisch hier – zunindest wenn das Wetter mitspielt.

Auf das erste Eis trafen wir schon gestern Nacht. Zeitiger als gedacht erreichten wir das große Eisfeld während unserer CTD-Tour auf dem Nullmeridian in Richtung Norden. Für einen Neuling wie mich war es ziemlich beängstigend, das Schiff auf der Fahrt durch das Eis zu erleben. Es rummst und kracht, wenn wir einzelne Schollen treffen. Fahren wir genau über die Schollen, brechen also das Eis, so neigt sich das Schiff bedenklich zur Seite. Wie bei starkem Seegang. Darüber hinaus war das Wetter recht winterlich. Tiefe Wolken, schlechte Sicht, Schneefall. Alles eher ungemütlich. An Fliegerei war erstmal nicht zu denken.

Multicorer-Einsatz bei Eis und Schnee.

Nach der letzten CTD verliessen wir den Nullmeridian und fuhren in südwestliche Richtung. Der heutige Morgen begrüsste uns mit einem unvergesslichen Sonnenaufgang. Da die Sonne zu dieser Zeit hier nur relativ flach über den Horizont wandert, dauern die Sonnenaufgänge – und natürlich auch die Untergänge – scheinbar ewig. Das Wetter kann kaum besser sein. Flugwetter. Und so starteten heute auch die ersten Erkundungsflüge in die Umgebung. So sollte beispielsweise eine passende Scholle für Bohrungen gefunden werden. Sie sollte eine bestimmte Größe und Mächtigkeit haben und der Hubschrauber muss natürlich ebenfalls sicher darauf landen können. Leider war dieser erste Versuch ohne Erfolg. Nichts passendes dabei. Die Route für die Weiterfahrt dagegen konnte erfolgreich erkundet werden. 

Pfannkucheneis – unzählige dieser kleinen Plätchen ergeben später mal eine dicke Eisdecke.

Nach den scheinbar unzähligen CTD- und Multicorer-Stationen geht es bald weiter in Richtung Grönland. Dann wird es richtig eisig. Hauptsache das Wetter hält – sonst werden wir wohl wenig sehen von Grönland.

CR

Das Eis wird mächtiger – die Navigation wird schwieriger.