20170911 – Tromsø – PS109
Die nördlichste Universität, die nördlichste Kathedrale und soweit ich weiß die nördlichste Bierbrauerei – alles Superlative, die Tromsø zu bieten hat. Flächenmäßig ist das Stadtgebiet das größte in ganz Norwegen und etwa so groß wie das Saarland. Es verteilt sich auf mehrere Inseln vor der Küste. An Einwohnerzahl mangelt es aber ein wenig, gerade mal reichlich 70.000 Menschen leben hier. Das Zentrum von Tromsø ist eher klein und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kann man ganz gut zu Fuß erreichen.
Gut für mich, denn ich hatte hier nur einen Tag Zeit. Den schönsten Überblick über die Stadt und die Umgebung hat man vom Storstein, dem Hausberg auf der gegenüberliegenden Seite des Tromsøsundes. Man erreicht ihn über eine rund ein Kilometer lange Brücke. Am anderen Ende dieser Brücke kann man dann auch gleich die Eismeerkathedrale besichtigen. Abgesehen von ihrer ungewöhnlichen Architektur beeindruckt auch das größte Glasmosaikfenster Europas.
Unweit der Kirche befindet sich die Talstation der Fjellheisen-Seilbahn, mit der man bequem hinauf zum Storstein fahren kann – da spart man einiges an Zeit und Puste. Oben angekommen blickt man aus reichlich 400 Metern Höhe über den Tromsøsund. Ausgehend von der Bergstation der Seilbahn kann man schöne Wanderungen unternehmen. Ich lief noch ein wenig weiter, bis zum Floya, dessen markante Wetterfahne man von der Stadt aus gut sehen kann.
Den Nachmittag verbrachte ich in der Stadt. Es gibt hier eine Menge kleiner Museen, die ich allerdings nicht besichtigte, da die Zeit zu knapp war. Meist geht es, wie sollte es auch anders sein, um Polarforschung und das Leben nördlich des Polarkreises. Vielleicht werde ich das bei einem späteren Aufenthalt noch nachholen.
In der Mackbrauerei, der wohl nördlichsten Brauerei der Welt, wollte ich eigentlich ein Bier probieren. Leider hat die dazugehörige Ølhallen sonntags geschlossen. Da kann man nur sparen – ein Bier kostet hierzulande in Gaststätten um die 10€! Nicht ganz so teuer war das Mackbier in einer Kneipe, die ich am Abend besuchte. Es schmeckt sogar richtig gut, aber Lust auf ein zweites verspürt man angesichts des Preises kaum.
Heute werde ich an Bord der Polarstern gehen. Fünf Wochen wird die Reise dauern. Es geht weit in den Norden, auf das Grönländische Schelf. Danach steht der Transit nach Bremerhaven an. Dort wird das Schiff dann wie üblich für die Fahrt in den Süden vorbereitet.
So, dann werde ich mal das Hotelzimmer räumen und mir ein Taxi zum Schiff suchen.
CR