Immer noch SFB754!

20170605 – S 10° 46.747’ W 78° 16.248’ – M138

Ein Containerschiff nach dem anderen wird hier entladen – zwischendrin sind die Fischer unterwegs.

Schon seit Monaten sieht man sie ständig auf dem Schiff: die blauen T-Shirts mit dem SFB754-Schriftzug auf der Vorderseite. Auf der Rückseite erkennt man ein Forschungsschiff – es ist allerdings nicht die Meteor – welches gerade eine CTD zu Wasser lässt, dazu einige andere Messgeräte. Etwas ausführlicher ist dort „SFB754 Expeditions 2016-2019“ aufgedruckt. Man ahnt schon, dass es sich um ein langfristig angelegtes Projekt handelt. Schaut man auf die Webseite (www.sfb754.de), dann erfährt man, dass die Kampagne schon 2008 begann. Die Sauerstoffminimumzonen im Atlantik und Pazifik stehen im Mittelpunkt des Interesses – aber das hatte ich ja schon bei einigen vorangegangenen Reisen erläutert. Die jetzige Reise ist nun schon die vierte Reise in Folge vor der Peruanischen Küste.

Es ist schon dunkel als es endlich losgeht. Mit Schlepperhilfe drehen wir im Hafenbecken.

Nachdem wir am Donnerstag endlich die Container mit dem Equipment der Reise M137 beladen konnten und in der Nacht den Proviant verstaut hatten, mussten noch die Gerätschaften für M138 an Bord gebracht werden. Auch hier wollte der Zoll ein Wörtchen mitreden und er lies sich viel Zeit dabei. Unser Termin für das Auslaufen musste erneut nach hinten verschoben werden. Am Donnerstag gegen 18:30 Uhr konnten wir dann endlich ablegen! Nach dem Verlassen des Hafens drehten wir noch ein paar Runden auf der Reede vor Callao – unser Kompass musste kalibriert und zertifiziert werden. Ein aktuelles Zertifikat ist für die Passage des Panamakanals am Ende dieser Reise notwendig. Und dann konnte es endlich richtig losgehen.

Erneut unterwegs in der Sauerstoffminimumzone vor Peru – das Messprogramm ist wieder umfanreich und das Arbeitsdeck mit Ausrüstungscontainern zugestellt.

Die erste Station der Reise befand sich etwa 100 sm vor der Küste. Von dort arbeiten wir uns gerade langsam in Richtung Küste voran. Der Geräteeinsatz ist vielfältig und auf dem Transekt zur Küste sind auch zwei 24-Stunden-Stationen geplant. Da wird dann gemessen, was das Zeug hält und die Labore werden mit den Auswertungen kaum hinterher kommen. Ist die Strecke zur Küste geschafft, geht es wieder hinaus und das Spiel beginnt einige Meilen südlich erneut. Vier oder fünf solcher Schnitte werden wir fahren, reichlich drei Wochen sind dafür eingeplant. Danach geht es nach Norden über den Äquator, durch den Panamakanal bis nach Cristobal. Für die Meteor ist dann erst mal Schluss mit „SFB754“ – die T-Shirts aber werden bleiben, da hat inzwischen so ziemlich jeder eines.

CR