20150824 – N 44° 40.099’ W 09° 17.504’ – M118
Ein Randtief der nordatlantischen Frontalzone war Hans gestern Nacht noch. Dann machte Hans sich auf, sein Glück zu finden. Er wuchs auf seinem Weg zu einem kleinräumigen Sturmtief heran und zog in der letzten Nacht über die Biskaya hinweg. Hier begegnete er der Meteor und bescherte deren Besatzung eine schlaflose Nacht (naja, zumindest ich hatte eine solche). Einige CTD-Stationen mussten gestrichen werden. Die Arbeitsbedingungen waren einfach zu schlecht. Auch jetzt noch, am Tage darauf, haben wir mit Windsee und Dünung zu kämpfen. Hans dagegen zieht weiter und wird in abgeschwächter Form bald die Deutsche Bucht erreichen.
Auf dem Satellitenbild des gestrigen Abends kann man gut erkennen, dass wir mitten durch das Zentrum des Tiefs gefahren sind. Der Wind nahm deutlich ab. Es herrschte fast Flaute – einzig die Dünung blieb uns erhalten. Kaum noch Windsee. Dann die Weiterfahrt. Innerhalb kürzester Zeit erreichten wir Windgeschwindigkeiten von über 50Kt (Bft 10) in den Spitzen, die mittlere Windgeschwindigkeit lag nur wenig darunter. Der Luftdruck stieg wieder deutlich an. Die Windsee ebenfalls.
Ein weiteres Tief wird in der kommenden Nacht über den Seegebieten südwestlich von Irland erwartet. Sein Warmsektor hat Einfluss bis in das Fahrgebiet der Meteor und so wird heute Abend der Wind erneut auffrischen. Aber dann dürfte es erstmal ruhiger werden. Auf unserem Weg nach Süden entfernen wir uns immer weiter von der nordatlantischen Frontalzone. Demnächst werden wir uns wieder mit der ITC und deren Auswirkungen beschäftigen.
Aber das hat noch Zeit.
CR