20150321 – 22°01.415’ N 93°14.869’ W – M114-2
In meinem letzten Blogeintrag sprach ich ja schon von den riesigen Ölflecken auf dem Golf von Mexiko. Die Asphaltvulkane in unserem jetzigen Forschungsgebiet sind letztlich durch diese erst entdeckt worden. Feine Öltropfen sickern aus dem Meeresboden – auf Fotos vom ROV sehen die Tropfen aus wie kleine Pilze. Irgendwann sind sie groß genug, lösen sich vom Meeresboden und steigen auf. An der Wasseroberfläche bilden sie dann feine Ölfilme, die sich nach und nach zu größeren Feldern vereinigen. Heute lagen wir genau über einer solchen Stelle. Der Wind blies mit vier bis fünf Beaufort, so dass sich keine größeren Ölflecken bilden konnten. Im Minutentakt konnte man aber frische Flecken entstehen sehen.
Diese Ölflecken tragen nicht unerheblich zur Verschmutzung des Meerwassers bei. Man geht davon aus, dass die vom Menschen verursachte Verschmutzung hier im Golf etwa 50 Prozent ausmacht, die andere Hälfte geht auf das Konto der Asphaltvulkane.
So langsam nähert sich unsere Expeditionsreise dem Ende. Wir werden morgen nochmals tauchen, vielleicht auch am Montag. Je nach Wetterlage. Dann beginnt der Transit nach Kingston/Jamaika, das Equipment wird verstaut, eine Grillparty wird es noch geben. Auf dem Transit soll dann noch eines der Windenkabel komplett ausgerollt werden – bei seinem Einsatz auf der vorigen Reise ist es nicht korrekt aufgewickelt worden. Auf Dauer schadet das natürlich dem Kabel. Während dieser Prozedur werden wir also ein kilometerlanges Kabel hinter uns her schleppen. Hoffentlich geht das gut…
CR