Forschungsgebiet – Plan B

20141107 – 38° 39.132’ N 17° 12.196’ E – M112/1

Die Genehmigungen für die Forschungen in türkischen Gewässern sind immer noch nicht eingegangen. So fahren wir momentan kreuz und quer durch italienisches Hoheitsgebiet und suchen nach Schlammvulkanen in dieser Gegend. Es gibt da noch so einiges zu kartografieren – für spätere Forschungsreisen.

Die Nacht war wider Erwarten ziemlich ruhig auf dem Schiff. Etwas ruppiger wurde es erst beim Frontdurchgang gegen vier Uhr. Die Meteor ist mit Stabilisatoren ausgestattet. So haben wir nicht die ganze Wucht der bis zu fünf Meter hohen Wellen zu spüren bekommen. Bei den Mapping-Fahrten allerdings muss die Geschwindigkeit möglichst gering sein und da wirken die Stabilisatoren nicht. Außerdem fährt man mal gegen die Dünung, mal mit der Dünung und leider auch querab zur Dünung. Dieses hin und her schlaucht schon ganz schön. Frohen Mutes ging ich heute Morgen noch zu Frühstück. Nach ein paar Bissen verließ ich dann schleunigst die Messe – das erste Mal in meinem Leben habe ich über die Reling die Fische gefüttert! Nebenbei bemerkt: auf der Lee-Seite des Schiffes. In Luv wollte man sich auch gar nicht aufhalten. Seegang bis 5 Meter und Wind mit ungefähr 8 Beaufort im Mittel machen dies sowieso unmöglich.

Den Vormittag verbrachte ich also weitgehend in der Koje. Da liegt man mit den Füßen in Fahrtrichtung und kann in sich gehen. Glücklicherweise sind wir ja zu zweit und mein Kollege hatte vollstes Verständnis. Gegen 11h ging es mir dann auch wieder besser und ich konnte schon das Mittagessen wieder genießen. Den restlichen Tag war ich aber lieber noch etwas vorsichtigerŠ.

Mittlerweile ist das Wetter ruhiger geworden. Die Wellen sind nur noch ca. 3 Meter hoch und der Wind weht mit 5 Beaufort im Mittel. So lässt sich ganz gut zur See fahren.

Den Ballonaufstieg heute Mittag absolvierten wir in Begleitung des National Geographic Teams. Aufgrund des starken Windes ging der Ballon aber ziemlich schnell raus, was der Fotograf dann auch prompt verpasste. Das werden wir wohl wiederholen müssen. Verpasst hat er leider auch unsere Aktion auf der unteren Mastplattform. Dort haben wir zum Vergleich für die automatischen Messungen einen konventionellen Regenmesser angebracht. Den müssen wir zu den Wetterterminen leeren und die Niederschlagsmenge mit einem Messglas ermitteln. Und das ist bei solchem Wetter schon eine ziemlich schwierige Prozedur – man kam nur schwer gegen den Wind an und der rutschige Boden gibt einem auch wenig Halt (und außerdem bewegt er sich heftig!).

Ich freue mich jetzt auf ein Wochenende mit eher ruhigem Wetter. Morgen sollen die Tauchgeräte zum Einsatz kommen, zumindest sollen sie getestet werden. Ein kurzer Stop in Catania ist ja auch noch auf dem Plan – vielleicht klappt es ja auch mit der Genehmigung für die türkischen Gewässer.

CR