Endlich im Eis!

20220712 – 81°36’4.968″ N 6°42’7.308″ E – PS131

Probestart des Helis mit dem EM-Bird, der als Außenlast am Seil geflogen wird.

Die Verankerungsarbeiten im Hausgarten sind nun weitgehend beendet und wir widmen uns dem eigentlichen Aufgabe dieser Expedition. Der Arbeit im Eis. Seit letzter Nacht arbeiten wir uns immer weiter in das Meereis nordwestlich von Spitzbergen vor. Leider wird nun auch der Nebel zum täglichen Geschäft. Während der Verankerungsarbeiten verwöhnte uns die Gegend im Hausgarten mit ungewöhnlich schönem Wetter. Die Geräte, die mittels Helikopter eingesetzt werden sollen, konnten ausgiebig getestet werden. Doch jetzt, im Eis, macht der Nebel und die tiefe Bewölkung deren Einsatz schwierig. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf, ein passendes Wetterfenster wird sich schon finden.

Endlich im Eis!

Bis dahin bleibt, das Eis per Boot oder zu Fuß zu erkunden. In den nächsten Tagen werden mehrere passende Schollen umfangreich vermessen und beprobt. In Abständen von einigen Tagen sollen sie dann erneut besucht werden, um deren Entwicklung zu beobachten. Zwischendurch kommen CTD, Multinet und ähnliche Geräte für die Beprobung der Wassersäule zum Einsatz. Außerdem untersucht ein Team an Bord die Eigenschaften und Flüsse von Aerosolen und Treibhausgasen in der atmosphärischen Grenzschicht. Am Ende entsteht ein Gesamtbild, welches die Wechselwirkungen zwischen Ozean, Meereis und Atmosphäre beschreibt und zur Entwicklung von Szenarien während des Klimawandels herangezogen werden kann.

Erste Sondierungen einer für die Forschung geeigneten Scholle. Vorerst wird aber nur eine Sonde ausgebracht.

Die richtigen Schollen sind zwar noch nicht gefunden, dennoch laufen die Vorbereitungen für die Eisstationen auf Hochtouren. Dazu gehört neben der Zusammenstellung der Ausrüstung auch die Einteilung der Bärenwachen. Von der Brücke und dem Heck des Schiffes aus wird das Umfeld beobachtet. Auf der Scholle selbst werden bewaffnete Bärenwächter die Arbeiten sichern. Erschwert wird die Bärenwache durch den ständigen Nebel und man kann nur hoffen, dass uns vorbei streunende Eisbären einfach ignorieren. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass Eisbären sehr neugierig sind….

CR

Im Eis wird Nebel zum alltäglichen Geschäft. Schlecht für die Fliegerei, aber die Nebelbögen sind schön anzuschauen.