Morgens Meteor, abends Polarstern…

20211122 – Bremerhaven

FS Meteor an der Schleuse in Emden – Start zur Expedition M178. Diesmal verlässt sie Deutschland für fast ein Jahr.

Nach unserem Einlaufen letzten Donnerstag blieb ich noch zwei Tage an Bord. Die Übergabe war erst für den Samstag geplant. Also hatte ich genug Zeit, in der Wetterwarte für Ordnung zu sorgen, die Daten der letzten Reise zu archivieren und dergleichen mehr. Die Nacht zum Sonntag verbrachte ich im Hotel und stand pünktlich am nächsten Morgen bereit, um das Auslaufen der Meteor zu beobachten. Im letzten Jahr war Emden der von Meteor am meisten genutzte Hafen. Fast alle Reisen begannen und endeten coronabedingt in Deutschland. Doch diesmal verlässt das Schiff die heimatlichen Gewässer für längere Zeit. Zunächst geht es ins Mittelmeer, wo vor Sizilien geforscht werden soll. Danach weiter über Las Palmas nach Punta Arenas, dann Montevideo, Kapstadt und die Kapverden. Letzte Station vor der Werftzeit in Deutschland im August wird Ponta Delgada auf den Azoren sein. Das sieht schon fast wie ein normaler Fahrplan aus Zeiten vor Corona aus. Ich bin gespannt, ob er so durchführbar sein wird.

FS Polarstern kehrt von der Probefahrt zurück.

Den besten Blick auf das Geschehen in der Nordschleuse Bremerhaven hat man vom Container-Aussichtsturm.

Anders als Meteor könnte Polarstern nicht nach jeder Forschungsreise nach Deutschland zurück kehren. Zu weit wären die Anfahrtswege vor allem aus den südpolaren Forschungsgebieten. Deshalb fährt man eine mehr oder weniger konsequente Quarantäne-Strategie. Im Januar dieses Jahres kam ich ja selbst in den Genuss einer zweiwöchigen Isolation vor PS124. Außerdem wurden die sonst üblichen zwei Nordpolarreisen im Sommer auf eine gekürzt, so dass eine Crewwechsel in Spitzbergen oder Tromsø nicht notwendig wurde. Stattdessen wurde Polarstern in einer fünfmonatigen Werftzeit gründlich überholt. Am Sonntag Abend lief sie nach einer mehrtägigen Probefahrt wieder in Bremerhaven ein und auch hier war ich pünktlich zur Stelle. Der beste Platz, um Schiffe beim Einlaufen in die Lloyd-Werft zu beobachten, befindet sich auf dem Container-Aussichtsturm.

Auf dem Dach des ATLANTIC Hotel Sail City: Blick auf die Stromkaie mit dem Containerterminal.

Auf dem Dach des ATLANTIC Hotel Sail City: Blick auf den Neuen Hafen – seit kurzem liegt hier das Segelschulschiff Deutschland.

Auf dem Dach des ATLANTIC Hotel Sail City: Blick auf die AWI-Zentrale

An Bord war ich dann erst heute. Die umfangreichen Werftarbeiten sind an der Wetterwarte fast spurlos vorbei gegangen. Keinerlei Schäden, alles funktioniert noch. Das war unsere größte Sorge, aber sie war grundlos. Anfang Dezember wird Polarstern gen Süden aufbrechen. In Kapstadt soll ich dann nach einer zehntägigen Quarantäne im Januar an Bord gehen. Meine Klamottenkiste habe ich schon mal an Bord gebracht. Und da alles erledigt war, hatte ich heute Nachmittag noch ein wenig Zeit für Sightseeing in Bremerhaven. Auf die Plattform des ATLANTIC Hotel Mail City wollte ich schon lange mal wieder und die Zeit kurz vor Sonnenuntergang war optimal dafür.

CR

Auf dem Dach des ATLANTIC Hotel Sail City: Sonnenuntergang an der Weser