Transit

20210905 – 45°08.252′ N 18°09.444′ W – M176-2

Borkum, die größte der Ostfriesischen Inseln.

Am Mittwoch sind wir wie geplant ausgelaufen. Durch die Große Seeschleuse verließen wir den Hafen von Emden und folgten der Ems Richtung Nordsee. Der Himmel war bewölkt, die Sicht hätte besser sein können. Trotzdem reichte es für einen Blick hinüber nach Borkum. Richtig sonnig wurde es erst am darauffolgenden Nachmittag im Englischen Kanal. Leider fährt man im dortigen Verkehrstrennungsgebiet recht weit von der Küste entfernt entlang und zu sehen gibt es nicht viel. Nur die Kreidefelsen an der englischen Küste sind unübersehbar.

Das Nordseeheilbad auf Borkum.

Leuchtturm am Südstrand von Borkum.

An Bord passiert noch nicht so viel. Die Forschungsarbeit beginnt erst Mitte nächster Woche, nach Beendigung des Transits zu den Azoren. Außerdem befinden wir uns ja noch in einer Art Lockdown. Der Fitnessraum ist geschlossen, die Bar ebenfalls. Es gibt gestaffelte Essenszeiten, damit die Messe nicht zu voll wird. Alle laufen mit Masken rum und testen sich täglich selbst auf Corona. Erfreulicherweise liegt die Meteor-7-Tage-Inzidenz bei null. Am Dienstag sollen dann die letzten Tests durchgeführt werden. Danach kann das Bordleben endlich seinen gewohnten Lauf nehmen.

Die Titan-CTD steht für den Test bereit.

Sozusagen systemrelevant war der Testlauf der eigens für diese Reise mitgebrachten CDT. Anders als die standardmäßig an Bord befindliche CDT ist diese aus Titan gefertigt. Damit sollen Verunreinigungen der Proben durch die CTD selbst minimiert werden. Es scheint alles wie gewünscht zu funktionieren und der Transit musste nur für kurze Zeit unterbrochen werden. Am Abend ereilte uns dann der Ausläufer eines Tiefs mit Wind bis 8 Bft und einiges mehr an Seegang, als wir aus den ersten Tagen der Reise gewohnt waren. Die Messe war zum Abendbrot nicht mehr ganz so gefüllt wie am Vortag und die Nacht zu heute war etwas unruhiger. Doch pünktlich zum Sonntag klarte das Wetter wieder auf und der heutige Tag macht seinem Namen alle Ehre. Nachdem wir heute den Kern des Tiefs durchquert haben, kommen wir in den direkten Einfluß des Azorenhochs und die nächsten Tage werden freundlich. Sollten bis Dienstag weiterhin alle Corona-Tests negativ ausfallen, so können die Forschungsarbeiten bald beginnen.

CR

Übrigens – sollte bis Dienstag auch nur ein positiver Corona-Fall an Bord gefunden werden, dann stiege die Meteor-7-Tage-Inzidenz schlagartig auf rund 1700!

Und ab geht es – die erste CTD dieser Reise.