Emden

20210831 – 53° 21.058′ N 07° 12.261′ E – M176-2

Meteor an der Pier in Emden. Im Hintergrund sieht man den Bockkran der Nordseewerke Emden.

Über zwei Jahre bin ich nicht mit Meteor unterwegs gewesen! Damals, auf der Fahrt von Gouadeloupe zu den Kapverden, wusste noch niemand von Corona und den Auswirkungen auf die Einsätze der Forschungsschiffe. Der Wechsel von Wissenschaftlern und der Crew in internationalen Häfen wurde fast unmöglich. Expeditionen fielen aus. Corona-Konzepte wurden ausgearbeitet, um trotz aller Schwierigkeiten weiterhin Einsätze von Forschungsschiffen zu ermöglichen. Unter strengen Auflagen mussten die Teilnehmer vor jeder Expedition in eine Hotel-Quarantäne mit regelmäßigen Corona-Tests. Ausländische Häfen wurden nicht mehr angelaufen – Start und Ziel jeder Expedition der Meteor war Deutschland. Erst die Möglichkeit, sich durch eine Impfung gegen Corona schützen zu können, brachte etwas Entspannung in den Ablauf. Sämtliche Teilnehmer der Expedition M176-2 sind geimpft oder genesen und wurden zusätzlich getestet. Während der ersten Woche der Expedition werden außerdem täglich Tests durchgeführt, das Tragen von Masken in den Innenräumen ist Vorschrift. So bleibt uns die zeitraubende Quarantäne erspart, Start- und Zielhafen jedoch ist trotzdem Emden. Bis in unser Arbeitsgebiet südwestlich der Azoren benötigen wir etwa eine Woche und der Rückweg beansprucht natürlich die gleiche Zeit. Aber anders geht es zur Zeit noch nicht.

Der Blick vom Schiff ist nicht gerade berauschend, aber zu Fuß ist man in einer halben Stunde in Emden.

Seit gestern bin ich wieder an Bord. An den Aufgaben in der Bordwetterwarte hat sich nicht viel geändert und so fand ich mich schnell wieder zurecht. Der Blick aufs Wetter für die nächsten Tage verspricht einen angenehmen Beginn der Expedition. Morgen früh soll es losgehen. Von Emden fahren wir zunächst in den Englischen Kanal und dann weiter direkt zu den Azoren, wo wir das „Rainbow“ getaufte Hydrothermalfeld auf dem Mittelatlantischen Rücken untersuchen werden. Das klingt erstmal spannender als es tatsächlich ist, denn wir werden hauptsächlich Wasserproben mit der CTD nehmen. Aber wer weiß, vielleicht birgt ja das Wetter in der Gegend noch einiges an Überraschungen.

CR

FS Meteor im ehemaligen U-Boot-Hafen der Nordseewerke in Emden.