20210429 – 53°34.010’ N 08°33.303’ E – PS125

Von den Kanaren vorbei an Gibraltar, durch die Biskaya bis in den Englischen Kanal – immer mal wieder waren wir nah an den Küsten entlang unterwegs und trotzdem war kaum etwas zu sehen. Die größten Chancen hatten wir an der schmalsten Stelle des Englischen Kanals in der Straße von Dover. Nur wenige Meilen trennten uns von der dortigen Kreideküste, doch leider war es dunstig, fast schon neblig. Heute Nachmittag begann es auch noch zu regnen und als wir in der Schleuse von Bremerhaven fest machten, schüttete es wie aus Eimern. Insgesamt etwas enttäuschend, aber so ist das Wetter hier nun mal. Immerhin hat es nicht geschneit…

Vom Regen und der kappeligen See lies sich das SEK nicht abschrecken. Die Polarstern wurde für die heutigen Übungen im Entern eines Schiffes auserkoren. Wir sollten uns davon nicht beunruhigen lassen, weiterfahren und das das Geschehen an unserer Bordwand einfach ignorieren. Mit zwei Schnellbooten verfolgte uns das SEK-Team einige Zeit lang und enterte schließlich das Schiff in voller Ausrüstung. Das Ganze sah ziemlich abenteuerlich aus und ich frage mich, ob das wohl auch gelingen würde, wenn eine Schiffsbesatzung sich dagegen wehren würde. Wir haben uns natürlich nicht gewehrt und so konnte das Team nach erfolgreicher Übung ohne Verluste wieder abziehen.

Inzwischen liegen wir an der Pier in Bremerhaven. Meine Zeit an Bord geht morgen zu Ende. Bei der nächsten Expedition, welche schon in drei Wochen beginnt, werde ich nicht dabei sein. Danach folgt für die Polarstern eine sehr lange Werftzeit. Erst im Dezember wird sich das Schiff erneut auf den Weg in den Süden machen und es ist geplant, dass ich nach erfolgtem Transit in Kapstadt wieder an Bord komme. Bis dahin werde ich ein oder zwei Expeditionen der Meteor begleiten, doch Planungen stehen durch die Corona-Pandemie immer noch auf sehr wackeligen Füßen. Also eins nach dem anderen – nächstes Ziel ist es, eine Corona-Impfung zu bekommen…

CR