20210303 – 75°58’23.052″ S 31°46’15.528″ W – PS124
Überall gelblich-braun verfärbtes Eis! Nicht schön…
Man sieht es oft, vor allem beim Eisbrechen, wenn Polarstern das Eis durcheinander wirbelt. Biomasse. Phytoplankton, welches sich in dieser unwirtlichen Umgebung fortentwickelt und Nahrungsgrundlage für Wale und andere hier heimische Tiere bildet. Was man nicht so oft sieht, ist ein derart gehäuftes Auftreten wie auf dem Kurs der Polarstern in den letzten Tagen. Soweit das Auge reicht hat das neu gebildete Meereis eine gelblich-bräunliche Färbung. So auf die Schnelle kann keiner hier an Bord dieses Phänomen erklären. Unsere Meereisgruppe machte sich mit dem Heli auf den Weg, um die Ausdehnung dieses Algen-Eis-Teppichs zu ergründen. Außerdem nahmen wir an mehreren Stellen Proben. Praktischerweise konnte das direkt neben dem Schiff geschehen. Weitere Untersuchungen werden wohl erst in Deutschland stattfinden. Eins kann man aber schon jetzt sagen: Es sieht nicht schön aus…
Die Proben können direkt neben dem Schiff genommen werden.
In den nächsten Tagen werden wir uns weiter nach Süden vorarbeiten. Bis auf 77°S sind Verankerungen zu tauschen, CDTs zu fahren und Proben vom Meeresboden zu holen. Dabei werden wir uns immer wieder auf Sichtweite der Schelfeiskante nähern. Außerdem wird hoffentlich das Wetter abwechslungsreicher. Die eher grauen Tage der letzten Wochen zehren an den Nerven aller an Bord. Ein Tief nach dem anderen zieht nördlich an uns vorbei, schaufelt relativ warme, feuchte Luft in unser Forschungsgebiet und trifft auf die kalte Luft des Antarktischen Kontinents. Dadurch befinden wir uns die gesamte Zeit in einer mal mehr, mal weniger gut ausgeprägten Tiefdruckrinne. Das Ergebnis ist grau in grau. Einzig die gelben Eisalgenteppiche geben dem ganzen eine farbliche Nuance. Immerhin…
CR
Algen im Meereis.