Longyearbyen

20200604 – 78° 14.001’ N 15° 37.818’ E – MOSAiC Leg 3

Endlich mal wieder Berge sehen!

Diesmal hat es geklappt! Wir haben unser ETA für den 04.06.2020 eingehalten. Am Ende mussten wir sogar noch die Fahrt drosseln, denn der Lotse war erst für heute morgen 08 Uhr bestellt. FS Sonne und FS Maria S. Merian begrüßten uns am Eingang des Adventfjordes und wir fuhren gemeinsam das letzte Stück bis Longyearbyen, wo schon das Tankschiff auf uns wartete. Die anschließende Betankung nahm den gesamten heutigen Tag in Anspruch. Einige Kollegen von den anderen Schiffen konnten aber währenddessen mit Schlauchbooten zu uns übersetzen, das Handover nahm seinen Lauf. Morgen wird dann FS Sonne längsseits kommen und die ersten Cargooperationen können beginnen. FS Merian folgt dann am Samstag. Der Samstag wird auch mein letzter Tag auf Polarstern sein. Die Rückreise werde ich auf Merian verbringen. Am Montag oder Dienstag soll es losgehen, fünf bis sechs Tage später werden wir in Bremerhaven einlaufen. Das Wetter verspricht nach heutigen Erkenntnissen eine ruhige Überfahrt. 

Longyearbyen – nicht schön, aber selten.

Kirche in Longyearbyen.

Von Longyearbyen selbst haben wir nicht viel. Ein Landgang ist wegen der Corona-Bestimmungen nicht möglich. Die einzige Passagierin, welche hier von Bord gehen wird, ist unsere Logistik-Chefin. Sie ist auf Spitzbergen zu Hause. Trotzdem hat es einiges an bürokratischen Anstrengungen gekostet, dass sie uns schon hier verlassen durfte und nicht den Umweg über Bremerhaven nehmen musste. Und das, obwohl wir gerade die längste Quarantäne, die man sich denken kann, hinter uns haben. Über vier Monate in der Arktis ohne Außenkontakt – wo soll da noch Corona herkommen? In Longyearbyen selbst gab es übrigens – soweit ich weiß – auch keinen einzigen Fall. Aber es hat geklappt, die Bürokratie wurde überwunden und sie darf nach Hause. Und auch für uns stehen die Chancen gut, bald daheim zu sein…

CR

Maria S. Merian im Eisfjord. Auf ihr habe ich den Transit nach Bremerhaven gebucht.

Die Sonne, das jüngste Schiff in der Forschungsflotte, erst 2014 in Dienst gestellt.