Kontakt!

20200226 – 88° 20.799′ N 59° 12.596′ E – MOSAiC Leg 3

Der Heli der Polarstern im Anflug auf die Dranitsyn.

Wir haben es fast geschafft! Die magischen 60 Seemeilen Entfernung zur Polarstern sind unterschritten, ab jetzt kann geflogen werden – falls das Wetter mitspielt. Heute war es nun soweit, das Wetter über der Dranitsyn lies flugtechnisch keine Wünsche offen. Ein erster Flug wurde gewagt, alle erwarteten gespannt den Helikopter. Kaum gelandet tauschten bei laufenden Rotoren zwei Wissenschaftler die Plätze, das Gepäck wurde verstaut und schon hob der Helikopter wieder ab. Der erste Kontakt ging schnell vonstatten, nun können sich die Fahrtleiter von Leg 2 und Leg 3 auf der Polarstern über das weitere Vorgehen beraten. Ein weiterer geplanter Flug musste aufgrund einer Wetterverschlechterung über der Polarstern abgesagt werden. Das gibt uns einen Vorgeschmack auf die Probleme, die uns erwarten würden, müssten wir alle Wissenschaftler und alles mitgebrachte Material per Hubschrauber austauschen. 

Landung auf dem Helideck der Dranitsyn.

Doch als wären die 60 Seemeilen tatsächlich eine magische Grenze, konnten wir heute Nachmittag mit bis zu 15 Knoten durch ein langes Lead in Richtung Polarstern dampfen und sind unserem Ziel inzwischen so nah, dass ein Erreichen der Forschungsscholle mit der Dranitsyn immer wahrscheinlicher wird. Die lange Wartezeit auf dem russischen Eisbrecher schein bald zu Ende zu gehen. Noch nie ist ein konventionell betriebener Eisbrecher im arktischen Winter so weit nach Norden vorgedrungen. Wir haben also einen Rekord aufgestellt. Dass dieser Versuch nicht unbedingt geeignet für eine möglichst pünktliche Ablösung der Leute auf der Polarstern war, steht auf einem anderen Blatt. Wir haben das doppelte der veranschlagten Zeit benötigt und fast wäre es schiefgegangen. Also: Glück gehabt, aber schlecht geplant!

CR

Kurze Begrüßung bei laufenden Rotoren…

…und schnelles Be- und Entladen.