Besuch in der Maschine

20190601 – 15° 04.56’ N 34° 08.99’ W – M155

Die beiden Backbord-Diesel der Meteor.

Die Meteor ist ein offenes Schiff. Es gibt kaum Bereiche, die man nicht betreten darf. Man kann überall herumstöbern, sich alles anschauen. Doch manche Bereiche will man aber gar nicht allein erkunden. Zu viel Technik, zu lärmig, man kennt sich zu wenig aus und kann schwer einschätzen, wo man lieber nicht hingehen sollte. Die Maschine gehört eindeutig dazu. Also gibt es für diesen Bereich auf so ziemlich jeder Expedition eine geführte Besichtigungstour. Da bekommt man dann alles erklärt, kann Fragen stellen, Fotos machen. Irgendwann zu Beginn meiner Einsätze auf Meteor habe ich diese Tour schon mal mitgemacht. Aber das ist schon lange her und es wurde Zeit, mal wieder hinunter in die Tiefen des Maschinenraums zu schauen.

Visueller Telefon-Alarm – hören kann man das Telefon kaum. Dazu sind die Maschinen zu laut und man ist immer mit Gehörschutz unterwegs.

Anzeige der Flossenstbilisierer. Diese werden bei Seegang ausgefahren und stabilisieren das Schiff ein wenig bei Dünung.

Verändert hat sich hier nicht viel. Jedenfalls nichts, was ein Laie wie ich erkennen könnte. Die vier Dieselmotoren mit ihren jeweils 1000 PS stehen immer noch an Ort und Stelle. Sie treiben die beiden elektrischen Fahrmotoren an, denn Meteor fährt dieselelektrisch. Unser Rundgang führte uns wieder an der Antriebswelle vorbei, den Anlagen für die Wasseraufbereitung, der riesigen Klimaanlage, bis in den Bug, wo das ausfahrbare Bugstrahlruder seinen Dienst verrichtet. Wie immer hier unten war ich von der Masse an Aggregaten, Rohren, Leitungen, dem Geruch nach Öl und dem fast überall herrschenden Lärm überwältigt und bin froh, dass sich mein Arbeitsplatz in der ruhigen, überschaubaren Wetterwarte befindet. Ich würde nicht tauschen wollen.

Antriebswelle im Heck des Schiffes.

Zeit für diese Tour im Maschinenraum hatten wir ja genug, denn wir haben unser Arbeitsgebiet noch nicht erreicht, die Forschungsarbeiten sind also noch nicht angelaufen. Inzwischen sind auch die Geräte einsatzbereit. Alle warten darauf, dass es los geht. Am Montag soll es soweit sein, dann werden wir am Abend die erste Station erreichen. Ich bin schon gespannt auf den fast dreitausend Meter hohen Fogo. Ist bestimmt ein überwältigender Anblick.

CR

Ersatzpropeller, Ersatzwindentrommel und allerlei Kram, den man so brauchen könnte.

Lässt keine Wünsche offen – die Maschinenwerkstatt.