Alternativprogramm im Powell-Becken

20190318 – 62° 00.356’ S 54° 59.895’ W – PS118

Zurück bei Rosamel Island im Antarctic Sund.

Larsen C zu erreichen hatten wir ja schon länger aufgegeben. Stattdessen forschten wir einige Tage in der Gegend um Snow Hill Island und ein Stück weiter nördlich, fast im Antarctic Sund, da, wo wir zu Beginn unserer Expedition das erste Mal ernsthaft mit dem Eis zu kämpfen hatten. In dieser Gegend lagen früher auch Larsen A und Larsen B, die beiden nördlichen Teile des Larsen-Schelfeises, beide aufgrund des globalen Klimawandels zerfallen. Dort zu forschen wäre Teil des Alternativplanes gewesen. Zwar ist das Schelf selber verschwunden, doch hinderte uns jede Menge Seeeis daran, in diese Gebiete vorzudringen. Also wurde der nächste Alternativplan ausgepackt: das Powell-Becken, nordöstlich der Antarktischen Halbinsel gelegen.

Nahe der Antarktischen Halbinsel kann man immer mehr Pinguine beobachten.

Da auch der direkte Weg nach Nordosten mit meterdickem Packeis bedeckt war, fuhren wir wieder durch den Antarctic Sund, vorbei an Rosamel Island und konnten erneut die traumhafte Eiswelt in diesem Teil der Weddellsee bestaunen. Das Powellbecken, welches wir gestern erreichten, ist dagegen weniger spannend. Die meiste Zeit sehen wir nur Wasser um uns herum, hin und wieder vielleicht ein paar Eisberge, die am Rand des Beckens gestrandet sind. Das Becken selbst ist mehr als 3000 Meter tief. Hauptaufgabe für die nächsten Tage wird ein CTD-Schnitt sein, vom flacheren Rand beginnend nach Osten bis in tiefere Regionen des Beckens und dann wieder zurück in südöstlicher Richtung, bis wir wieder flachere Gewässer erreichen. Eine reine Fleißaufgabe – alle paar Stunden eine CTD-Station, so um die zwanzig Stück sollen es wohl werden.

Ein schlafender Drache?

Im Norden der Antarktischen Halbinsel.

Als wir gestern den Rand des Powell-Beckens erreichten, haben wir einen Lander in rund 400 Metern Wassertiefe platziert. Während wir unseren CTD-Schnitt abarbeiten, soll er einige Tage am Meeresboden verschiedenste Messungen durchführen. In ein paar Tagen werden wir ihn dann wieder bergen. Mal sehen, ob das klappt…

CR

Außenlandung für den Hubschrauber auf einem Tafeleisberg.