Reede Punta Arenas

20170219 – S 53° 14.500’ W 70° 52.000’ – M134

Chilenische Flagge als Gastlandflagge auf FS Meteor.

Wir sind wieder zurück in der Zivilisation! Leider aber nicht ganz, denn in Punta Arenas, das wir vorgestern um die Mittagszeit erreichten, gingen wir nicht an die Pier, sondern auf Reede. Landgänge sind nur mit den Pilot-Booten aus dem Hafen möglich und die kosten einen Haufen Geld. Die meisten an Bord sind aber nicht all zu traurig, denn Punta Arenas hat touristisch kaum etwas zu bieten. Der dortige Friedhof soll sehr schön sein. Man sagt, es sei der schönste von ganz Südamerika. Aber was heisst das schon – wir können jedenfalls diesmal nicht hin. Zu Beginn meiner Polarstern-Reise im letzten Jahr war ich schon einmal hier. Leider streikten damals die Mitarbeiter der Fluggesellschaft, meine Anreise verspätete sich und ich kam erst spät abends im Hotel an. Am nächsten Morgen ging es dann frühzeitig an Bord der Polarstern – keine Zeit für Besichtigungen. Aber eines Tages…

Lotsenboot im Anmarsch.

Die Überfahrt war wie erwartet unspektakulär, fast schon eintönig zu nennen. Nur Wasser ringsum, keine Berge und Gletscher mehr. Auch die Falklands, an denen wir nur knapp vorbei fuhren, bekamen wir nicht zu Gesicht. Am Donnerstag Abend erreichten wir dann die Magellan-Straße. Der Magellan-Lotse kam an Bord und geleitete uns bis Punta Arenas, das wir am Freitag in den frühen Morgenstunden erreichten. Während des Tages bekamen wir Frischproviant, Treibstoff wurde ebenfalls gebunkert. Die meisten Wissenschaftler und einige wenige Besatzungsmitglieder gingen am Samstag von Bord. Für sie ist die Reise zu Ende. Für den weiteren Verlauf bis Valparaiso fahren gerade mal vier Wissenschaftler mit. Sie werden einige Messungen fortführen, Stationsarbeit wie rund um Südgeorgien wird es nicht mehr geben.

Bunkerschiff – die Tankstelle kommt zu uns.

Die letzte Woche der M134-Reise hat also mehr den Charakter einer Transit-Reise. Ursprünglich war das ja auch so geplant, aber da wir sowieso in dieser für Geologen hochinteressanten Gegend unterwegs sind, kann man ja auch ein wenig Forschungsarbeit leisten. Unser Weg wird uns durch die Magellan-Straße bis zum Pazifik führen und anschliessend weiter nach Norden bis Valparaiso. Wird das Wetter schlechter, dann suchen wir Schutz in den Schären an der chilenischen Westküste. Es bleibt also spannend und wir werden wohl noch einige spektakuläre Ausblicke genießen können. 

CR

Das Stadtzentrum mit dem Anleger.