South Georgia

20170122 – S 54° 16.955’ W 37° 31.076’ – M134

Gerade mal zwei entsandte Regierungsbeamte mit Ehepartnern stellen die gesamte ständige Bevölkerung des Britischen Überseegebietes „Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln“. Dazu kommen im Sommer – also auch derzeit – noch bis zu vier Museumsangestellte des Südgeorgien-Museums in King Edward Point und etwa 25 Mitarbeiter des „British Antarctic Survey“ auf Bird Island. Die Hälfte der ständigen Bevölkerung sind also Beamte. Zu ihren Aufgaben gehört das Amt des Hafenkapitäns, die Aufsicht über die Grenzkontrolle und den Zoll, das Fischereiwesen und den Tourismus. Ganz schön schräg, aber notwendig, denn auch auf South Georgia erhebt Argentinien Anspruch und da muss man Präsenz zeigen. Die eigentliche Regierung des Überseegebietes residiert allerdings in Stanley auf den Falklandinseln. 

Von dort bis in unser erstes Forschungsgebiet vor der Südwestküste Südgeorgiens brauchten wir knapp drei Tage. In der Gegend vor dem Ice-Fjord, der King Haakon-Bucht und der Jossac-Bucht fuhren wir zu Beginn ein Vermessungsprofil. Im Norden Südgeorgiens fand vor einigen Jahren eine Polarstern-Expedition Methanaustritte und auch wir wurden im King Haakon Bay Trog fündig. Und so kam am Wochenende unser MARUM ROV SQUID 2000 zum ersten Mal zum Einsatz um diese Gasaustritte zu untersuchen.

ROV MARUM SQUID 2000

Die Live-Bilder der Tauchgänge kann man wie üblich über einen Stream im gesamten Schiff verfolgen. Während des ersten Tauchganges sah man allerdings wenig, das Wasser am Meeresboden war sehr eingetrübt, teilweise wohl durch das ROV selbst verursacht. Beim zweiten Tauchgang wurde die Sicht schon klarer und man konnte erstaunt beobachten, wie viel Leben trotz dieser Kälte da unten vorhanden ist. 

Pinguine auf der Jagd

Glattwal (Südkaper?)

Viel beeindruckender als jede Forschungsarbeit an Bord fand ich jedoch die Kulisse, in welcher diese stattfand. Etliche mehr als 1000 m hohe vergletscherte Berge säumen das Panorama. Wale ziehen am Schiff vorbei. Pinguine und Robben springen durch die Wellen. Man kann sich kaum satt sehen. Und das ist erst der Anfang!

CR

Morgenstimmung über South Georgia