20160805 – N 20° 32.175’ W 17° 23.923’ – M129

Es hat eine Weile gedauert, bis wir das Forschungsgebiet endlich erreicht hatten. Doch vorgestern um die Mittagszeit war es endlich soweit – wir sind vor der Küste Mauretaniens angekommen, die Forschungsarbeiten haben begonnen. Nach den ersten Anlaufschwierigkeiten – für viele ist dieser Einsatz auf der Meteor der erste auf See – laufen die Geräteeinsätze nun schon fast routiniert ab. Die einzelnen Mitarbeiter werden ab heute Abend in Schichten rund um die Uhr arbeiten. Das ist aufgrund der zahlreichen Stationen notwendig – immerhin haben wir über 70 Punkte abzuarbeiten und nur reichlich drei Wochen Zeit.

Eines der Geräte, welches regelmäßig zum Einsatz kommt, ist ein Plankton-Sammler. An der langen Leine rauscht er wie ein Torpedo durch das Wasser und sammelt Ichthyoplankton ein. Dabei handelt es sich um Eier und Larven von Fischen. Deren Häufigkeit, Verbreitung und Zusammensetzung soll in beiden Arbeitsgebieten ermittelt werden. Warum man den Sammler „Nackthai“ nennt, bleibt der Fantasie überlassen.

Inzwischen ist wohl so ziemlich jedes an Bord befindliche Gerät einmal eingesetzt worden. Sogar ein riesiges Netz wurde am Heckausleger ausgebracht. Morgen soll es dann den ersten Schlauchbooteinsatz geben, der Katamaran (der ohne Mast und Segel) wird dabei hinterher gezogen und sammelt Proben. Das ganze wird eine Weile dauern und die Meteor absolviert in dieser Zeit weitere Stationen. Alle zwei Stunden werden dann die Besatzungen von Schlauchboot und Katamaran gewechselt. Das Wetter wird wohl mitspielen – viel Seegang wird es nicht geben. 

Dass diese Gewässer sehr fischreich sind, sieht man vor allem an den zahlreichen Fischerbooten in unserer Umgebung. Auch bei uns an Bord sind schon einige Angeln ausgepackt worden. Mal sehen, wie erfolgreich wir sind – vielleicht gibt es bald frischen Fisch zu den Mahlzeiten.

CR