Betriebssportgruppe ELO

20160420 – S 20° 46.155’ W 34° 39.686’ – PS98

Die Elektrowerkstatt hat zum gemeinsamen Laufen auf dem Heli-Deck eingeladen. Eine Runde sind 45m!

Am Sonntag getestet und für gut befunden trifft sich seit dem jeden Abend die Betriebssportgruppe ELO zum Lauf auf dem Helipad. Mit dem Namen ELO ist zwar die Elektronikwerkstatt gemeint – teilnehmen kann aber trotzdem jeder, dem auf dem Schiff der nötige Auslauf fehlt. Einmal um das Helideck sind es ca. 45m, nach 22 Runden hat man also ungefähr einen Kilometer zurück gelegt. Ich hörte schon von der Idee eines Marathons, zumindest ein halber oder wenigstens ein 10km-Lauf, was ja immerhin auch noch um die 220 Runden sind. Aber egal, was aus dieser Idee wird, das gemeinsame Laufen macht mehr Spaß als die einsame Nutzung des Laufbandes im Fitnessraum. Heute werde ich jedenfalls mitmachen!

Mittlerweile haben wir die Breite Rio de Janeiros passiert. Das Schlechtwettergebiet über Uruguay, welches sich auch jetzt noch von dort bis weit in den Atlantik zieht, liegt endgültig hinter uns. In Uruguay gab es schwere Überschwemmungen (sogar einige Todesfälle waren zu beklagen) und auch wir hatten starke und ausdauernde Niederschläge. Inzwischen kommen wir aber immer mehr in das Gebiet des Südostpassates. Temperaturen deutlich über 25°C und ein immer weiter aus Richtung Osten kommender Wind sind die Folge. In der südlichen Frontalzone, weit hinter uns, wütet zur Zeit ein kräftiges Tief mit riesigem Luftdruckgradienten und einem Kerndruck von weniger als 960 hPa. Hier an Bord wird so etwas liebevoll „Bestrafer“ genannt – da möchte man keinesfalls durchfahren müssen. Die Auswirkungen werden wir trotzdem zu spüren bekommen – wir erwarten in den nächsten Stunden eine starke Dünung von achtern, ausgehend von eben diesem „Bestrafer“. Allerdings wird sie aufgrund der weiten Strecke aus dem Süden ziemlich lang sein und deshalb nicht all zu sehr ins Gewicht fallen.

So schön das Wetter auch ist – einen entscheidenden Nachteil bringt es dennoch mit sich. Die Schleifarbeiten am Schiff haben wieder begonnen. Aus allen möglichen Rostecken hört man die nervigen Geräusche, die diese Arbeiten begleiten – wie beim Zahnarzt, nur etliche Größenordnungen lauter. Dagegen hilft eigentlich nur Regen! Erst dann ist Schluss mit den Arbeiten an Deck.

Von den Forschungsarbeiten bekommt man wie erwartet nicht all zu viel mit. Hin und wieder starten wir einen Wetterballon extra – inzwischen übernehmen die Wissenschaftler das aber selbst. Allabendlich – zumindest in der Woche – gibt es jetzt kurze Vorträge zu den aktuellen Forschungen. So erfährt man einiges von den Forschungsarbeiten auf dieser Reise. Heute Abend sind die schon erwähnten Königskrabben Gegenstand der Betrachtung. Denen scheint es ganz gut zu gehen. Gesehen habe ich sie allerdings noch nicht – aber das wird schon noch. Wir sind ja noch drei Wochen unterwegs.

CR

Sondenstart auf dem Helideck.