RAiN

20160203 – S 24° 19.883’ E 14° 10.001’ – M123

Arbeitsgebiete der Expedition M123

Regional Archives for Integrated iNvestigations – so der volle Name des dieser Expedition zugrunde liegenden Projektes. Wieder mal ein etwas sperriger Name – zumindest wenn man nicht die Abkürzung nutzt. Um Regen – also RAiN – geht es ja auch im weitesten Sinne. Die Untersuchung der Klimaentwicklung im südlichen Afrika während des Spätquartärs ist die wissenschaftliche Zielsetzung. Quartär ist übrigens ein Begriff aus der Geologischen Zeitskala und bezeichnet – sehr vereinfacht ausgedrückt – die Erdschichten, die in den letzten etwa 2,6 Millionen Jahren entstanden sind. Und wie erforscht man so etwas? Man nimmt Bohrkerne und Proben. Es geht also weiter mit dem Einsatz des Schwerelots. Der Großkastengreifer steht ebenfalls noch von der letzten Reise an Deck. Außerdem kommen laut Expeditionsheft noch ein Multicorer und ein Vibrocorer zum Einsatz – diese beiden Geräte kenne ich noch nicht. Bin schon gespannt…

Seebrücke Swakopmund: ursprünglich 1912 gebaut, immer wieder geschlossen, wieder eröffnet und letztendlich erst 2010 in ihrer jetzigen Form Wahrzeichen der Stadt.

Blick von See auf Swakopmund.

Heute Morgen haben wir Walvisbay verlassen. In den Tagen im Hafen wechselte ein Großteil der Crew. Neue Wissenschaftler sind ebenfalls angereist. Jetzt befinden wir uns auf Südkurs. Ungefähr zehn Tage werden wir brauchen, um – vorbei am Kap der guten Hoffnung – unser erstes Arbeitsgebiet an der Küste von Moçambique zu erreichen. Dort werden die ersten Proben genommen. Ungewöhnlich viele Studenten sind diesmal an Bord der Meteor. Für sie ist diese Reise vor allem eine Ausbildungsreise. Es wird auch kurze Vorlesungen zur Einführung in die unterschiedlichen Disziplinen der Geowissenschaften geben. 

Leuchtturm Swakopmund

Zentrum Swakopmund: einige Cafés, ein paar Läden – hier geht es beschaulich zu und alles ist deutsch angehaucht.

Das höchste Gebäude Swakopmunds – errichtet 1905 als Hauptquartier des Handelsunternehmers C. Woermann.

Während der Tage im Hafen hatte ich die Gelegenheit zu einem Ausflug nach Swakopmund. Das einst „Südlichste Seebad Deutschlands“ bietet eine ganze Menge mehr als Walvisbay. Man findet eine Seebrücke, einen Leuchtturm, Jugendstilvillen und Gründerzeithäuser – alles garniert mit einem mediterranen Flair. Nur das Wasser ist zu kalt – kaum wärmer als die Ostsee im Herbst. Auch ein kleines Museum zur Geschichte Swakopmunds konnte ich besuchen. Unter vielen Exponaten – vor allem natürlich aus der Kolonialzeit – findet man ein Modell der ersten Meteor. Während der großen Vermessungsreise im Atlantik von 1925 – 1927 besuchte das Schiff Swakopmund mehrere Male. Auch die jetzige Meteor hat ihren Ehrenplatz auf einer Plakette im Museum gefunden. Swakopmund ist also auf jeden Fall einen Besuch wert – in den vielen Cafés kann man außerdem wunderbar entspannen.

CR

Swakopmund Museum: Hier geht es vor allem um die Geschichte der Stadt. Auch das Vermessungsschiff Meteor machte hier Station – Vorläufer der jetzigen Meteor.

Swakopmund Museum: Auch die aktuelle Meteor ist im Museum vertreten!