GEOMAR SML Mini-Lander

20160119 – S 09° 43.331’ E 12° 42.988’ – M122

Der Lander kurz vor dem Tauchgang in reichlich 400m Wassertiefe.

Wie schon der beschriebene ALBEX-Lander ist auch der SML Mini-Lander dafür konzipiert, Messungen am Meeresboden über mehrere Tage oder Wochen hinweg durchzuführen. Er unterscheidet sich von anderen Landern in seiner Größe und der Art der Aussetzung. Normalerweise werden die Lander zu Wasser gelassen, aus dem Windenseil geklinkt und schweben allein in die Tiefe. Der Mini-Lander dagegen wird mit einem Gestell, an welchem sich eine Kamera und Lampen befinden, am Windenseil bis zum Meeresboden herabgelassen. Mittels der Kamera kann man das Aussetzen des Landers vom Schiff aus beobachten und den Lander gezielt in eine bestimmte Position bringen. Am Meeresboden angekommen löst sich der eigentliche Lander vom Gestell. Auf dem alten Röhrenmonitor im Labor sieht man dann den Schatten des Landers vorbei huschen und kann die Position mehr erahnen als sehen. Das Gestell kommt dann mit der Winde wieder nach oben. Zurück an Bord kommt der Lander auf die übliche Weise – per Schall wird das Abwerfen der Grundgewichte ausgelöst, der Lander schwebt nach oben und kann wieder eingesammelt werden. Damit das Abwerfen der Grundgewichte fehlerfrei funktioniert ist es wichtig, dass sich der Lander in einer einigermaßen aufrechten Position befindet. Das ist wohl auch der Hauptgrund für den Einsatz einer Kamera.

Überwachung der Landerkamera beim Absetzen des Gerätes am Meeresboden.

Seit vorgestern forschen wir nun schon am Angola Kontinentalhang. Gleich am Sonntag kam das nun voll einsatzfähige ROV wieder zum Einsatz. Die Bilder vom Meeresboden sind tatsächlich wesentlich spannender als vor Namibia. Es ist einfach mehr Leben am Meeresboden. Das haben die Wissenschaftler so erwartet, die Freude ist natürlich groß.

Heute Morgen haben wir den Mini-Lander zu Wasser gebracht. Er wird bis zum Ende dieses Forschungsabschnittes seine Messungen durchführen. Einer der beiden ALBEX-Lander ist ebenfalls wieder im Einsatz. Das Wetter ist nun endlich so, wie es die meisten bei Antritt dieser Expeditionsreise erwartet haben. Wir haben um die 29°C, viel Sonne und wenig Wind und Dünung. Hin und wieder schaffen es einige Schauerwolken vom Festland auf die küstennahen Gebiete – mehr als ein paar Regentropfen bringt das aber nicht.

Das Meer hat hier eine ungewöhnlich braune Färbung. Fast wie Flusswasser. Der Kongo fließt unweit des Arbeitsgebietes in den Atlantik – der Salzgehalt des Wassers ist dadurch deutlich niedriger als für den Atlantik üblich. Während das ROV im braunen Wasser verschwunden ist, kann man an der Wasseroberfläche häufig Delfine beobachten. Hin und wieder kommen ganze Schulen am Schiff vorbei. Ich würde sagen, dass es Clymene-Delfine sind. Meiner Recherche zufolge gibt es diese Art hier in der Gegend – die Farbgebung und die Form der Rückenflosse würden ebenfalls passen. Allerdings habe ich nicht wirklich Ahnung auf diesem Gebiet. Aber es wird nie langweilig, sie bei ihrem Spiel zu beobachten.

CR

Ich bin nicht sicher, aber das könnten Clymene-Delfine sein. Zumindest gibt es diese Art im Atlantischen Ozean und die Farbgebung könnte ebenfalls passen.