Frischfisch vom Äquator

20150924 – S 01° 39.732’ W 22° 59.873’ – M119

FS Meteor am Äquator – sieht auch nicht anders aus als in den letzten Wochen…

Ab und an ist es notwendig in den Mast zu steigen, um dort die Messgeräte zu reinigen und zu kontrollieren. Für gewöhnlich mache ich das alle zehn Tage – in Gegenden wie rund um die Kapverden, wo oft und viel Saharastaub in der Atmosphäre ist, kann das aber auch alle zwei bis drei Tage notwendig sein. Der Staub bildet dann schnell eine dicke, schmierige Schicht auf den Geräten, die Messwerte sind dadurch natürlich verfälscht. Auf dieser Reise war das seltener notwendig – aber man hat einen schönen Blick von da oben und so dachte ich mir, könnte man sich ja mal genau am Äquator auf den Weg in den reichlich vierzig Meter hohen Mast machen. Aber was soll ich sagen – es sah genau so aus wie immer, ringsum nur Wasser, nicht mal ein Hinweisschild…

Direkt am Äquator!

Inzwischen sind wir endgültig auf der Südhalbkugel angekommen. In den letzten beiden Tagen wechselten wir mehrmals zurück in nördliche Breiten. Die auszubringende Verankerung sollte nur einige Kabellängen nördlich des Äquators liegen. Da eine solche Verankerung in der Regel über das Heck ausgebracht wird und einige Kilometer lang ist, kamen wir immer weiter nach Süden, bevor zum Schluss das Grundgewicht ausgebracht wurde. Erst mit diesem geht die Verankerung auf Tiefe und ihren endgültigen Standort.

Angeln am Äquator. Sein erster Raubfisch!

Nachdem die Verankerung platziert war, fuhren wir wie angekündigt zu einer der PIRATA-Bojen bei N 00°00.3’ / W 22° 59.6’ – hier fand natürlich das gleiche Schauspiel wie immer statt. Jeder, der Lust und eine Longline mit Haken und Köder hatte, fand sich am Heck ein, um sein Glück zu versuchen. Diesmal gab es nicht nur die üblichen Mahi Mahis, sondern auch einige Wahoos – das sind wie die Mahi Mahis Raubfische aus der Familie der Thunfische und Makrelen. Sie können reichlich zwei Meter lang und über 80 Kilogramm schwer werden! Unsere vier Exemplare, die mit großem Hallo an Bord gehievt wurden, waren nicht ganz so groß, aber trotzdem beindruckende Tiere. Ein ganzer Schwarm tummelte sich bei unserem Besuch um die PIRATA – wir fuhren vier Mal knapp an ihr vorbei. 

Angeln am Äquator. Die Ausbeute nach viermaligem Passieren der PIRATA-Boje. Reicht wieder eine Weile…

Mittlerweile gibt es schon zweimal pro Woche Fisch zum Mittag…

Aber am Samstag ist Bergfest und da wird ganz klassisch gegrillt!

CR

Angeln am Äquator. Mahi Mahi – die kennen wir ja schon.

Angeln am Äquator. Wahu – ein Raubfisch aus der Familie der Makrelen und Thunfische.