NOK

20150820 – N 52° 53.528′ E 03° 51.594’ – M118

Sonnenaufgang am Abreisetag.

Gestern gegen neun Uhr morgens liefen wir pünktlich aus dem Überseehafen Rostock aus und fuhren bei schönstem Wetter an Warnemünde vorbei hinaus auf die Ostsee. Dort erwarteten uns einige Nebelfelder – es war schon ein wenig beklemmend, mit der Meteor da durch zu fahren. Man sieht nichts, hört hin und wieder ein Nebelhorn, eine merkwürdige Stille herrscht. Bis zum späten Nachmittag erreichten wir die Kieler Förde. Hunderte Segelboote nutzen hier die leichte Briese. Der Nebel war vergessen. Die Navigation forderte trotzdem höchste Aufmerksamkeit.

Vorbei an der Mole von Warnemünde geht es hinaus auf die Ostsee.

Der Lotse hat das Schiff verlassen.

Nebelbänke auf der Ostsee

Dann der Nord-Ostsee-Kanal. Er ist fast hundert Kilometer lang. Zwei Schleusen schützen ihn vor wechselnden Wasserständen durch Gezeiten oder Windstau. Die Brücken haben eine Höhe von 42 Metern über der Wasserlinie. Die Tiefe beträgt durchgehend 11 Meter. Fährt man durch den Kanal spart man rund 250 Seemeilen an Strecke ein. Schon 1784 gab es den Schleswig-Holsteinischen Canal, der 1853 in Eiderkanal umbenannt wurde. Er verband die Ostsee von Kiel aus mit dem natürlichen Flusslauf der Eider bei Rendsburg. Die Eider fließt in ihrem weiteren Verlauf bei Tönning in die Nordsee. Man brauchte zur damaligen Zeit drei bis vier Tage durch den Kanal. Deshalb baute man den Kanal Ende des 19. Jahrhundert zu seinem jetzigen Verlauf aus. Die Nordsee erreicht man nun bei Brunsbüttel. Nach achtjähriger Bauzeit wurde er 1895 von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht. Heute ist er die meistbefahrene künstliche Wasserstraße für Seeschiffe weltweit. Letztes Jahr passierten rund 32600 Schiffe den NOK!

Marine – Ehrenmal an der Kieler Förde

Reges Treiben auf der Kieler Fjörde.

Die Einfahrt zum Nordostseekanal.

Wir brauchten etwa 8 Stunden für die Durchquerung. Es war ein wenig wie auf einem Fluss unterwegs zu sein. Man konnte in den Abendstunden auf dem Peildeck sitzen und die Landschaft an sich vorbei ziehen lassen. Heute Nacht haben wir den NOK verlassen und fahren mittlerweile entlang der holländischen Küste. Da es sehr diesig ist, kann man leider nicht all zu viel davon sehen. Kalt ist es geworden. Im Moment scheint immerhin noch die Sonne, aber auf unserem Weg durch den Englischen Kanal und die Biskaya erwartet uns schlechteres Wetter mit viel Wind und Seegang. Also werden wir heute noch die ruhige See genießen. Es gibt zwei Geburtstage zu feiern – die Reise fängt echt gut an!

CR

NOK bei Kiel – Schleusenshop.

Der Anfang ist geschafft – Ausfahrt aus der ersten Schleuse bei Kiel.

Zuweilen wird es recht eng…