20150305 – 20° 6.000 N 93° 51.300 W – M114.2

Er ist da! Schon seit Montag vorhergesagt brach der Sturm heute am späten Nachmittag über die Meteor herein. Das ROV beendete pünktlich seinen Tauchgang, die Proben, die es vom Meeresboden mitbrachte, konnten gesichert werden und eine halbe Stunde später traf uns die volle Wucht des Windes mit Beaufort 8 bis 9. Das sind mehr als 40 Knoten im Windmittel, die Windspitzen lagen zum Teil noch höher.

Bis zum frühen Nachmittag konnte man kaum glauben, dass ein Sturm bevor stünde. Strahlend blauer Himmel, wenig Wind. Beste Arbeitsbedingungen für das ROV. Aber dann kam es, wie es – laut Vorhersage – kommen musste.

Wie am Vormittag geplant machten wir uns auf den Weg in den östlichen Golf von Mexiko, wo die Windstärken etwas niedriger sind. Dabei machen wir natürlich unsere üblichen Kartierungsfahrten – auch schlechtes Wetter wird möglichst gewinnbringend für die Forschung genutzt. An Tauchgänge jeglicher Art ist in den nächsten beiden Tagen jedenfalls nicht zu denken. Und so werden wir ab einer Position etwa 70 sm östlich unseres letzten ROV-Einsatzes den Meeresboden kartieren und in 30sm-Schritten hin und her fahren. Wenn die Bedingungen wieder besser sind – und das wird wohl am Sonntag sein – ist wieder das ROV dran. Nach Veracruz müssen wir aber auch noch. Leider gibt es da noch Schwierigkeiten, so dass immer noch unklar ist, wann wir das dringend benötigte Equipment abholen können.

Ich werde mir jetzt noch ein wenig den Wind um die Nase wehen lassen. Und Seemannssonntag ist ja auch noch!

CR