Ferrovia Circumetnea

20141217 – Catania Pier #12

Italien: Catania

Trubel in den Gassen von Catania.

Zwei schöne Tage in Catania und Umgebung liegen hinter uns. Am Montag liefen wir wie geplant ein. Nachdem an Bord alles erledigt war, konnten wir den Nachmittag schon mal für einen kleinen Bummel durch Catania nutzen. Einen Weihnachtsmarkt sollte es hier geben! Ausgerüstet mit einem Stadtplan machten wir uns auf die Suche. Leider fanden wir nichts, was den deutschen Vorstellungen eines Weihnachtsmarktes entsprach. An der angegebenen Adresse standen zwar ein paar Buden, aber wo war der Glühweinstand? Bratwurstbude? Alles Fehlanzeige. Aber egal, es war sowieso zu warm für Glühwein. Wir sind dann ein wenig in den umliegenden Gassen umhergeirrt und in der engsten dieser Gassen tummelten sich ungewöhnlich viele Leute um einen kleinen Laden. Ein Feinkostladen. Man feierte gerade das zweijährige Bestehen. Es gab Wein, Bier, kleinere Leckereien. Die Stimmung war super. Wer braucht schon einen Weihnachtsmarkt in Catania?

Italien: Catania

Gewitter auf dem Fischmarkt. Wir saßen trocken.

Wer richtig Trubel mag, sollte den Fischmarkt in Catania besuchen. Der findet täglich am Morgen statt. Unmassen an Fisch und anderem Meeresgetier, schreiende Italiener. Das muss man einfach erlebt haben. Bei unserem Besuch am Dienstag erwischte uns auch noch ein Gewitter. Doch in strömendem Regen ging trotzdem alles seinen gewohnten Lauf. Wir suchten Schutz in einem kleinen Laden, genossen einen Espresso und schauten uns das Treiben vor dem Regen geschützt an.

Italien: Catania - Ferrovia Circumetnea

Eine Bahnfahrt, die sich wirklich lohnt!

Kurz nach 11 Uhr starteten wir dann mit der Ferrovia Circumetnea, einer altertümlichen Dieselbahn, zu einer Tour rund um den Etna. Man fährt von Catania aus im Uhrzeigersinn bis nach Riposto. Für den Rückweg muss man dann den normalen Fernzug ab Giarre oder den Bus nutzen. Es ist also keine ganze Runde, aber man plant, den Kreis zu schließen. Die Strecke gibt es seit 1895. Für die 110 km braucht man reichlich drei Stunden und die Triebwagen quälen sich bis auf eine Höhe von knapp 1000 Metern. Auf der einen Seite des Zuges sieht man, sofern nicht von Wolken umhüllt, den Etna und auf der anderen Seite präsentiert sich eine typisch sizilianische Landschaft mit Plantagen, Bergen aus Lava und etlichen kleinen Dörfern. Die Zeit verging schnell. Es gibt immer was zu sehen. Von der einheimischen Bevölkerung wird der Zug rege genutzt. So ist auch innerhalb des Zuges für Abwechslung gesorgt.

Italien: Ferrovia Circumetnea

Durch die Berge rund um den Etna.

Am frühen Nachmittag kamen wir dann in Giarre an. Kurzentschlossen fuhren wir weiter nach Taormina, einer kleinen Stadt in 200 Metern Höhe über dem Meer. Von hier kann man weit über das Meer schauen und hat gleichzeitig den Etna immer im Blick. Aufgrund dieser malerischen Lage auf einem Plateau des Monte Tauro und des besonders milden mediterranen Klimas hat sich die Stadt zu einem der wichtigsten Touristenzentren Siziliens entwickelt. Goethe war, wie sollte es auch anders sein, einer der ersten Touristen in Taormina.

Italien: Taormina

Taormina am Monte Tauro.

Wir waren etwas spät dran. Der Aufstieg vom am Meer gelegenen Bahnhof (den Bus hatten wir knapp verpasst) zum Stadtkern gestaltete sich etwas schwierig. Der Weg war eigentlich gesperrt. Und die Tage sind inzwischen sehr kurz. Wir schafften es aber bis zum Sonnenuntergang. So genossen wir das Spektakel vom Stadtpark aus, unterhalb des antiken Theaters gelegen. Der Corso Umberto, die etwa einen Kilometer Lange Fußgängerzone zwischen den beiden noch erhaltenen Stadttoren, war weihnachtlich geschmückt. Allerdings gibt es dort hauptsächlich hochpreisige Läden, so dass es bei einem Schaufensterbummel blieb. Immerhin kam ein wenig Weihnachtsstimmung auf!

Italien: Taormina

Weihnachtlich geschmückt. Aber bei 15°C …

Der Mittwoch stand dann ganz im Zeichen der Reisevorbereitungen. Proviant wurde gestaut. Die ersten Container für die nächste Forschungsreise ab den Azoren stehen schon an Deck. Die Wissenschaftler sind alle abgereist. Es wird leer auf dem Schiff. Für den Donnerstag ist Auslaufen geplant. Wer mit will muss bis spätestens 08 Uhr an Bord sein, gewartet wird nicht.

Ich habe mich leider ein wenig erkältet auf unserem letzten Landgang. Aber das wird schon wieder.

CR

Italien: Catania

Letzter Landgang: Live-Musik in einer Bar in Catania.