20141123 – 35° 55.415’ N 16° 16.615’ E – M112/2

Seit gestern Morgen sind wir also wieder unterwegs. Pünktlich ausgelaufen rauschten wir bis Mitternacht zu unserem neuen Forschungsgebiet. Es geht immer noch um Schlammvulkane. Das Gebiet liegt weiter südlich, ungefähr auf der Breite von Malta. Hier fahren wir wieder hin und her, vermessen den Meeresboden und suchen nach Gasausbrüchen. Das kleine gelbe U-Boot ist in seinem Container verpackt und steht jetzt auf dem Vorschiff. Es soll auf dieser Reise nicht mehr zum Einsatz kommen. Der Tauchroboter wartet auf einen Fund und steht bereit. Die Leute vom Gravity Corer haben auch schon alles vorbereitet. Fehlt bloß noch ein Vulkan.

Gestern zum Abendessen gab es, vom Kapitän höchstpersönlich besorgt, Garnelen. Ein Festschmauss nach dem Auslaufen! Wir werden jetzt drei Wochen unterwegs sein. Da kann man sich noch mal was frisches vom Fischmarkt gönnen.

Das Wetter ist erstaunlich ruhig. Man weiß gar nicht so richtig, was man beim Brückengespräch am Morgen sagen soll. Alles bestens, husch, husch an die Arbeit! Wir hatten auf der Bodenanalyse von heute Nacht sogar ein eigenes kleines Hoch direkt über der Meteor verzeichnet. So war der Tag sonnig, es wehte ein leichter Wind und Dünung gab es im Prinzip gar nicht. Aber für das Ende dieser Woche deutet sich ein Umschwung an. Mal sehen, was davon dann tatsächlich bei uns ankommt.

So hat uns also die Routine wieder eingeholt. Schön waren die zwei Tage in Catania! Mal sehen, wie es dort Mitte Dezember aussieht. Man hat ja jetzt schon begonnen, die Straßen auf weihnachtlich zu trimmen. Aber bei zwanzig Grad und Sonnenschein übersieht man das eher.

Ich werde mir schon mal mein Nikolausgeschenk auf den Nachttisch legen.

CR