Go Etna!

20141121 – 37° 29.729’ N 15° 05.748’ E – M112

Italien: Etna

Der Etna zeigt sich von seiner schönsten Seite. Die Wolken am Gipfel produziert er aber selbst. Alles Wasserdampf. Wenn dieser Dampf dunkler wird, sollte man möglichst weit weg sein. Dann hat Mongibello wieder etwas mehr vor.

Ein deutscher Italiener. Oder ein italienischer Deutscher. So genau kann man das nicht sagen. Jedenfalls ist er im Ruhrpott aufgewachsen, hat eindeutig italienische Wurzeln und lebt jetzt hier am Etna. Auf jeden Fall spricht er fließend Deutsch und Italienisch. Franzesko heisst er. Ein italienischer Fahrer und Franzesko holten mich heute Morgen am Hafen ab. Ich und drei weitere Deutsche hatten die Jeep-Tour zum Etna gebucht. Ein wenig Offroad über Lavapisten, eine Lavahöhle und so nah wie nur möglich an den Etna heran. Der Tag war schön, das Wetter spielte mit und Franzesko hatte jede Menge Stories über den Mongibello, wie ihn die Sizilianer nennen, zu erzählen. Der Etna präsentierte sich in bestem Sonnenlicht. Die Wolken liessen wir in tieferen Gegenden zurück. Ungefähr 2500m hoch waren wir und konnten von oben herunter in die Straße von Messina schauen. Sogar der Stromboli, ungefähr 120km entfernt, war als Schatten in der Ferne zu sehen.

Italien: Etna

Blick von den Hängen des Etna.

Mongibello ist aus dem lateinischen „mons“ und dem arabischen „djebel“ abgeleitet. Dass beides „Berg“ bedeutet ist etwas merkwürdig, aber es klingt gut, wenn man versucht, es möglichst italienisch auszusprechen. Die Sizilianer sprechen einen eigenen italienischen Dialekt mit den verschiedensten fremdsprachlichen Einflüssen. So ziemlich jedes Volk hat versucht, Sizilien zu kolonialisieren. Die Insel liegt eben strategisch günstig. Und den Arabern ist es immerhin 250 Jahre lang gelungen. Der Name Etna dagegen bedeutet einfach so viel wie „brennend“ oder auch „Die Brennende”. Geologisch gesehen ist er, oder besser „Sie“, mit ihren 600.000 Jahren wohl eher jung. Und „Etna” ist noch sehr lebendig. Der größte noch tätige Vulkan Europas. Der letzte Ausbruch war 2013.

Italien: Etna

In den Lavafeldern des Etna.

Wer in der Gegend ist und eine Tour zum Etna machen möchte, sollte nach „Go Etna“ suchen. Die kann ich wärmstens empfehlen. Am frühen Nachmittag waren wir wieder zurück und ich streifte erneut durch die Gassen Catanias. Am Abend hatte dann Matrose T. zum Pferdeschlächter geladen. Geburtstag feiern auf der Straße am Grill, eine ganz neue Erfahrung. Die halbe Crew der Meteor war gekommen, ein paar neue Gesichter hatten sich inzwischen auch dazu gesellt. So lernte man sich gleich kennen.

Italien: Catania

Unterwegs abseits touristischer Pfade.

Morgen ist auslaufen und wir werden erst am 15.12. wieder zurück nach Catania kommen. Das sind mehr als drei Wochen auf See. Es ist spät, morgen geht es weiter.

CR

Italien: Catania

Sizilianischer Pferdeschlächter in Catania.